Ein fragwürdiger Trend verbreitet sich auf sozialen Medien, bei dem Menschen versuchen, mit Hilfe von Diabetes-Spritzen abzunehmen. Diese Spritzen sind eigentlich für Diabetiker gedacht, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Unter den Namen „Wegovy“ und „Ozempic“ sind sie auch für die Behandlung von Adipositas zugelassen. Eine Studie zeigt, dass eine Gewichtsreduktion von knapp 15 Prozent möglich ist, jedoch in Kombination mit einer Lebensstiländerung.
Wie funktioniert die Abnehmspritze?
Die Abnehmenspritze setzt im Gehirn an, indem es an Hormonrezeptoren im Hypothalamus bindet. Dadurch wird die Freisetzung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse erhöht, der Blutzuckerspiegel sinkt und das Hungergefühl wird gedämpft. Das Medikament wird einmal wöchentlich über einen Fertig-Pen gespritzt und scheint laut Erfahrungsberichten effektiv zu sein, indem es den echten Hunger reduziert und zu einem schnelleren Sättigungsgefühl führt.
Einige prominente Persönlichkeiten (z.B. Elon Musk) haben Abnehmspritzen für sich entdeckt. Bei mehr als 5500 USD pro Monat ein teurer Spaß. Möglicherweise helfen die hohen Kosten – neben der Wirkung der Spritze – zusätzlich bei der Disziplin und Motivation sich gesund zu ernähren.
Was sagen die Studien?
Die klinischen Studien zu den Diabetes-Spritzen mit dem Wirkstoff Semaglutid, wie beispielsweise „Wegovy“ oder „Ozempic“, haben gezeigt, dass für Menschen mit starkem Übergewicht eine Gewichtsreduktion von durchschnittlich 14,9 Prozent möglich ist. Dieser Effekt wurde nach etwas über einem Jahr Behandlungsdauer in Kombination mit einer Lebensstiländerung erzielt. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Studien an Menschen mit Adipositas durchgeführt wurden, die ihren Blutzucker mit Ernährungsumstellung und Sport nicht ausreichend senken konnten.
Allerdings gibt es bisher noch begrenzte Daten zu Langzeiteffekten und möglichen Risiken der langfristigen Anwendung dieser Spritzen zur Gewichtsreduktion. Aus diesem Grund sind Experten in Bezug auf den Einsatz dieser Spritzen bei stark Übergewichtigen zurückhaltend und betonen die Bedeutung einer umfassenden Behandlung, die Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und psychologische Unterstützung umfasst.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Die häufigsten Nebenwirkungen des Medikaments zur Gewichtsreduktion sind Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen. Einige Patienten können vorübergehend unter Magen-Darm-Beschwerden leiden, die in der Regel nach einiger Zeit abklingen. Gelegentlich können auch Verdauungsstörungen wie Verstopfung auftreten. Einige Benutzer haben über Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Sodbrennen oder Blähungen berichtet. Diese Nebenwirkungen sind normalerweise mild bis moderat und können durch eine Anpassung der Dosierung oder die Einnahme des Medikaments zu den Mahlzeiten verringert werden. Es ist jedoch wichtig, diese Symptome mit einem Arzt zu besprechen, um eine angemessene Behandlung zu gewährleisten. Es sollten auch mögliche allergische Reaktionen oder schwerwiegendere Nebenwirkungen beachtet werden, die jedoch selten auftreten. Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um eine professionelle Beratung zu erhalten.
Fazit
Der Einsatz der Spritzen wird von Experten zurückhaltend betrachtet und sollte nur in Verbindung mit Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und psychologischer Unterstützung erfolgen.